Hochzeits-Rückblick

Es klingt noch immer völlig komisch, aber ich bin verheiratet. Total verrückt! Doch irgendwie fühlt es sich auch immer noch total verrückt gut an und eingentlich hat sich ja nichts wirklich verändert und doch hat sich alles irgendwie geändert. Klingt alles völlig quer, lässt sich aber einfach nicht besser in Worte fassen. Im Gegensatz zur nicht in Worte zu fassenden Gefühlswelt fällt es mir einfach den Tag selbst zu beschreiben: Ich hatte einen unglaublich wunderbaren Tag mit unendlich viel Spaß, guter Laune, tollen Momenten und ganz vielen wunderbaren Menschen um mich herum! Es war einfach super genau so wie es war und es gibt rückblickend nichts, was ich unbedingt anders machen würde. Und irgendwie war auch alles viel entspannter und weniger stressig als erwartet. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich nicht immer wieder ziemlich aufgeregt war. So zum Beispiel am Samstagmorgen am Standesamt. Hier war eigentlich alles noch locker, die Runde klein und das Hochzeitoutfit noch leger (ich enttäuschte einige, da ich hier halb-klassische schwarze Schuhe an hatte und als Farbtupfer lediglich rote Socken). Trotzdem wurde eine sehr schnell irgendwie die Bedeutung der Unterschrift bewusst. Die junge Standesbeamtin hat ihren Job dabei ganz wunderbar gemacht und uns viele schöne Zeilen mit auf den Weg gegeben. Besonders toll war, dass sie schon ein paar Zitate aus unserem persönlichen Lied des Tages (Seite an Seite von Christina Stürmer) in die Traurede einbaute. Für meine bessere Hälfte bestand am Ende noch die Herausforderung zum ersten Mal mit ihrem neuen Namen zu unterschreiben. Hat sie wunderbar gemeistert, aber es ließt sich trotzdem immer noch sehr ungewohnt. Anschließend gabs natürlich einen Sekt und vor dem Standesamt erwartete mich dann auch noch eine Überraschung: die Storndorfer Stenn-Clicke war da und sorgte für einen Seifenblasenregen 🙂
Für mich begann dann eine ausgiebigere, entspannte Mittagspause, die ich mit etwas Arbeit, etwas Jonglieren und etwas Schlafen füllte, bevor es anschließend die schwierigste Frage überhaupt zu beantworten galt: Welche Schuhe anziehen? Ich konnte nicht anders und musste die gelben Schuhe wählen. In denen (bzw. den alten gelben Schuhe dieses Modells) steckt so viel Geschichte, dass sie einfach ideal zu dem Tag passten. Und ich wurde mehrfach für die Schuhwahl gefeiert. Der Brautvater hatte sogar in diese Richtung spekuliert und gelbe Socken an 🙂 Aber auch grundsätzlich kam der Hinweise auf fabrige Schuhe in der Einladung gut an und einige waren dankbar, einfach eine Hochzeit in bequemen Schuhen erleben zu dürfen. Ganz untypisch hatte ich übrigens auch eine Fliege an – man heiratet ja nur einmal! So ging es dann auf zur Kirche, wo ich drinnen mit den Gästen auf die Braut wartete – auch eine aufregende Phase. Und dann kam Sie rein in einem tollen Kleid und der Gottesdienst flog gefühlt fast an uns vorbei. Dabei stellte ich allerdings fest, dass der gewählte Trauspruch, „Du stellst meine Füße auf weiten Raum“, einfach echt gut zu uns passt und wirklich schön in den Gottesdienst eingebaut wurde. Weitere persönliche Highlights war eine kurze Spinnenaktion, die weitgehend unbemerkt blieb, und das Tauschen der Ringe. Gar nicht so einfach jemand anderem einen Ring anzustecken 😉
Nach einem Gruppenfoto in der Kirche, auf das ich sehr gespannt bin, kam der Auszug. Vor der Kirche waren natürlich wiederum ein paar Leute, um zu gratulieren und Kleid anzuschauen – eine nicht ganz unsympathische Tradition im Dorf. Dann ging es weiter zum gemütlichen Teil des Tages: Essen, Feriern, Party! Der Weg wurde in einem lustigen Autoconvoi zurückgelegt, auch wenn wir bewusst kein besonderes Hochzeitsauto gewählt hatten.
Vor Ort dann Gratulationsrunde und unendlich viele, wunderbare, verrückte Geschenke. Die müssen irgendwann nochmal einen eigenen Eintrag bekommen. Das coole ist, dass da echt Dinge dabei waren, die auf unserer persönlichen Ideenliste von Dingen standen, die man mal kaufen könnte. Und dazu jedem Menge geile Süßigkeiten 🙂
Es entwickelte sich anschließend ein ziemlich cooler Abend, der sich nicht in Worte fassen lässt. Ein definitives Highlight waren die Springfiguren-Monster, die wir als Give-Away auf die Tische gestellt hatten. Sie werden inzwischen sogar in der Schule eingesetzt 😉 Das Essen war auch super lecker und ich freue mich jetzt schon auf die ganzen Fotos aus der Fotobox – da dürften sicher ein paar Perlen dabei sein. Was aber auf jeden Fall festzuhalten ist: Man hat einfach viel, viel zu wenig Zeit sich mit allen Leuten ausreichend zu unterhalten und zu quatschen! Alles geht so rasend schnell und dann wird natürlich auch noch getanzt, sodass echt verdammt wenig Zeit für die vielen Leute übrig bleibt. Das ist total schade, vor allem da ich manche länger nicht von Angesicht zu Angesicht gesehen habe. Aber mir fällt auch echt keine Lösung für dieses Problem ein. Trotzdem war es einfach unglaublich und ich bin allen dankbar, die da waren und den Tag so besonders gemacht habe – insbesondere auch unseren Trauzeugen, die jederzeit ein sehr hilfsbereites Backup waren! Es gibt nichts, was ich im nachhinein wirklich unbedingt anders machen würde.
Und als wir dann irgendwann nachts so um 4 aufs Zimmer kamen, erwartet uns natürlich noch die letzte Überraschung des Abends – Wasserbacher, Luftballons und Erbsen. Aber alles cool und entspannt, wie die ganze Feier und der ganze Tag.
Kurz: Der Tag wird garantiert für immer unvergessen bleiben.

Ich nehm‘ das alles mit nach Hause
Ich gebe nichts mehr davon her!

Am nächsten Morgen dann erstmal eine Dusche zum Aufwachen und dann ein gemütliches Frühstück mit einigen von weiter her angereisten Freunden. Ein ganz entspannter Start in den ersten Tag im Eheleben. Dazu draußen auch noch Sturm und Regen, was den Vortag noch strahlender glänzen lässt. Ach, es war einfach ein geiler Tag und ich freue mich jetzt schon auf die ganzen anderen Hochzeiten in diesem Jahr, die ich ganz entspannt angehen kann. 🙂